Sommer Seminare 2018

Workshop Kurzwaffenschießen
am Samstag, den 21.07.2018
von 14:00 bis 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Schießstand der (PSG) Polizei-Schießsportgruppe Itzehoe e.V.
Am Bahnhof 4, 25712 Burg (Dithmarschen)
Telefon-Nr. : 04825 8139
Treffpunkt
Bahnhof in Burg um 13.30 Uhr
Referenten
Stefan Eggers, Rüdiger Mengel

Spätestens dann, wenn man erstmals vor einem Stück Schalenwild steht, dass nach einem Unfall klagend im Straßenrand liegt stellt sich die Frage wie man als Jäger dem Leiden ein waidgerechtes und sicheres Ende bereiten kann. Der Einsatz von einer Kurzwaffe ist oft ein sinnvoller Ersatz für Büchse oder Blankwaffe.

Aber wie geht das genau? Was darf man eigentlich? Welche Waffen sind geeignet?

Das Seminar richtet sich an alle Jägerinnen und Jäger, die sich für die Thematik interessieren und sich mit dem Fangschuss auf Schalenwild auseinander setzen wollen. Vorkenntnisse zu Kurzwaffen sind dazu nicht erforderlich. Deshalb ist das Seminar ebenso an Jungjägerinnen und Jungjäger gerichtet die noch keine Erfahrungen mit Pistole oder Revolver haben.

Wer hat, bringt bitte seine eigene (fangschusstaugliche) Kurzwaffe + Munition mit. Ein Holster ist von Vorteil aber nicht notwendig. Ein Gehörschutz ist auf dem Indoor-Stand Pflicht und sollte bitte mitgebracht werden. Schutzbrillen können mitgebracht oder ausgeliehen werden. Zusätzlich stehen auch diverse aktuelle Leihwaffen zur Verfügung. Munition kann auf dem Stand erworben werden. Es werden mind. 50 Schuss pro Teilnehmer benötigt. Jeder Teilnehmer macht die Übungen soweit mit, wie er in der Lage ist.     

Folgender Ablauf ist geplant:

  • Treffen um 13:30 Uhr am Bahnhof in Burg. Der Schießstand ist nur 5 Minuten entfernt.
  • Beginn gegen 14:00 Begrüßung und Jagdscheinkontrolle.
    • Theoretische Grundlagen im Umgang mit der Waffe.
      • Grundkenntnisse zu Kurzwaffen.
      • Wohin schieße ich beim Fangschuss.
      • Vorstellung von geeigneten Waffen und Holstern.
      • Vor und Nachteile von Pistolen und Revolvern.
      • Taugliche Munition / Kaliber und Geschoßformen.
      • Rechtliche Hintergründe im Umgang mit der Kurzwaffe.
      • Stressbewältigung am Unfallort, mit Passanten , laufender Verkehr.
      • Besondere Gefahren beim Umgang mit der KW
    • Praxis auf dem Schießstand.
      • Sicherheitsbelehrung – den Anweisungen der Aufsichten ist unbedingt Folge zu leisten!
      • Vorstellen und Überprüfung der eigenen Waffen.
      • Praktische Übungen – Laden, Schießen, Entladen, Sicherheit herstellen.
      • Präzises Schießen auf 10m.
      • Tip’s zum richtigen Anschlag, Zielen, richtig Abziehen.
      • Auswertung und Beurteilung der Treffer.
    • Pause mit einem kleinen Imbiss – Kaffee und Kuchen ist im Preis inbegriffen kalte Getränke sind vorhanden.  
    • Absolutes Alkoholverbot auf der Anlage.
    • Praktische Fangschussübungen unter realistischen Bedingungen nach einem Wildunfall auf Schalenwild.
    • Unterschiedliche Lichtverhältnisse, Schießen bei Tag, Schießen bei Nacht.
    • Schießen auf bewegte Ziele.
    • Abschlussbesprechung und gemütliches Beisammensein.  
    • Vergabe von Teilnahmebescheinigungen.
    • Ende gegen 19:00.

Kosten: 50,- € pro Person inkl. Verpflegung, zzgl. evtl. benötigter Munition,

Der Kurs ist beschränkt auf mindestens 10 bis maximal 15 Teilnehmer.

Bei der Anmeldung geben Sie bitte an, was für eine Kurzwaffe Sie mitbringen werden, oder ob eine Leihwaffe benötigt wird. Falls Sie Munition benötigen, unbedingt auch das genaue Kaliber und die Menge mit angeben.

Nicht vergessen: einen gültigen Jagdschein + Waffenbesitzkarte + Gehörschutz

Die Waffen bitte gesetzeskonform in einem verschlossenen Futteral oder Koffer, getrennt von der Munition transportieren. Die Waffen werden bitte erst auf dem Schießstand ausgepackt.  Auch hier gilt, jeder ist für seinen Schuss verantwortlich!

Wir freuen uns auf Sie.
Das Ausbilderteam vom Jagdkurs Segeberg

Bericht:
Einführung in das Kurzwaffenschießen und Fangschussübungen

Zu einem praxisbezogenen Kurzwaffen-Workshop hat der Jagdkurs Segeberg interessierte Jägerinnen und Jäger eingeladen. Angesprochen waren hier Jungjäger(innen) und ebenso die „Alten Hasen“. Vorkenntnisse waren nicht erforderlich. Wer eine eigene Waffe hat, durfte diese natürlich mitbringen.

 

Doch bevor dieses Seminar überhaupt starten konnte, musste der Initiator der Veranstaltung – Stefan Eggers sich einiges einfallen lassen. Für realistische Fangschussübungen war kein geeigneter Stand, mit sicheren Kugelfängen für fangschussähnliche Situationen in der Umgebung zu finden. Mit der befreundeten Polizei Schießgruppe in Burg / Dithmarschen – hier wird unter anderem IPSC geschossen, war unter der Führung von Rüdiger Mengel das geeignete Objekt gefunden. Man war sich schnell einig und das Konzept wurde systematisch ausgearbeitet und festgelegt. Der Kurs war wie erwartet, rasch ausgebucht.

Am Samstagnachmittag den 21.07.2018 fanden dann 16 Teilnehmer bei hochsommerlichen Temperaturen den Weg dorthin. Die erste Überraschung war die angenehme Temperatur von konstant 20°C auf dem Kellerschießstand. Nach der Begrüßung und Jagdscheinkontrolle ging es mit einer kurzen aber knackigen Präsentation auch gleich los. Vermittelt wurden die nötigen technischen und waffenrechtlichen Kenntnisse zu Kurzwaffen und deren geeigneter Munition, der Transport sowie das richtige Führen von Kurzwaffen, wichtige rechtliche Hintergründe und Verhaltensweisen am Unfallort sowie Stressbewältigung. Rüdiger Mengel, Polizeibeamter a.D. konnte dazu zahlreiche Beispiele aus der Praxis beitragen.

Anschließend ging es auf den extra jagdlich präparierten Schießstand, der im Verlauf für einige Überraschungen sorgen sollte. Als erstes ging es um die sichere Handhabung der Waffen.

Vorab – die nötige Disziplin aller Teilnehmer war vorbildlich. Jeder hielt sich penibel an die vorher verkündeten Regeln. Danke dafür!

Die erste Übung bestand aus einem 10m Präzisionsschießen, auf kleine, runde Ziele. Jeder Teilnehmer hatte mehrmals Gelegenheit unter fachkundiger Anleitung das Gelernte umzusetzen. Es gab dazu reichlich Tips zum richtigen Anschlag, Zielen und dem richtigen Abziehen. Zudem war es äußerst imposant, wie laut ein kurzläufiger .357er Revolver klingt. Vom Mündungsfeuer und Rückstoß ganz zu schweigen. Die Angst davor war zwar schnell verflogen – der Respekt aber blieb. Gut so!

Danach folgte bei Kaffee und hausgemachten Kuchen eine kurze Zusammenfassung der Eindrücke, bevor es mit den angekündigten Fangschussübungen weiterging.

Zunächst galt es einen kranken Frischling bei Tageslicht zu erlösen. Die Spannung stieg, die eigene Sicherheit stand im Vordergrund. Warnweste an. Kugelfang prüfen, Passanten beiseite. Die Vorübungen trugen hier bereits Früchte. Der kleine Keiler konnte von alle Teilnehmern sicher erlegt werden. Die eingangs gestellte Frage, wo der Treffer am besten liegen sollte, konnte jeder für sich schnell erarbeiten. Der Schuss in die Kammer ist der Richtige, wie sich schnell herausstellte.

Anschließend kam die „Kür“. Ein kleiner Keiler hatte sich nach einem Verkehrsunfall bei Dunkelheit in eine Böschung eingeschoben. Dieser versuchte zu flüchten und zeigte noch reichlich Leben. Die Polizei war bereits vor Ort. Mit Blaulicht im Hintergrund, sowie einer Taschenlampe in der Hand sollte der Keiler möglichst schnell erlöst werden. Nicht ganz einfach aber machbar, wie sich letztendlich doch herausstellte. Nur mit der nötigen Ruhe ließen sich die Treffer sicher anbringen.

Damit endete dann der offizielle Teil. Es gab anschließend noch reichlich Gesprächsstoff, bis gegen 19:00 die Heimreise der Teilnehmer anstand. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Waidmannsheil und stets eine sichere Hand für einen eventuellen Fangschuss. Für Rüdiger und Stefan steht fest, dass dieses Seminar ein „Volltreffer“ war, das sicherlich wiederholt wird.

 

Stefan Eggers