Sommer Seminare 2018
Ansprechseminar Schwarzwild
mit dem Akademischen Jagdwirt und Schweißhundführer Marcel Zickermann am Sonntag, den 02.09.2018
Veranstaltungsort: Tannenhof Schönmoor
24635 Rickling
Schönmoorer Str. 82
Die Jagdsaison steht vor der Tür und überall gibt es sehr viel Schwarzwild. Die ersten Jagdeinladungen sind schon da, aber wie spreche ich das Schwarzwild richtig an bei der Erntejagd, Bewegungsjagd, beim Ansitz bei Tageslicht oder bei Mondschein oder Schnee? Woran kann ich in den verschiedenen Situationen erkennen, was ein Frischling, ein Überläufer, eine Bache führend oder nicht oder ein reifer Keiler ist?
Das umfangreiche Fotomaterial im Vortrag des Referenten wird uns die Kriterien für das Ansprechen anschaulich darstellen. Am Nachmittag setzen wir das Erlernte in die Praxis um indem wir uns im Erlebniswald Trappenkamp am Schwarzwildgatter alle Altersklassen bei Tageslicht anschauen und ansprechen können.
Folgender Ablauf ist geplant:
- 9 – 12.00 Uhr:
- Begrüßung
- Grundlagen des Ansprechens von Schwarzwild auf dem Tannenhof Schönmoor
- Mittagspause mit gemeinsamem Mittagessen
- 13.30: Abfahrt in Gruppen zum Erlebniswald Trappenkamp (Fahrzeit ca. 10 Minuten)
- 14 – 16 Uhr : Üben des Ansprechens von Schwarzwild im Schwarzwildgatter des Erlebniswaldes Trappenkamp
Kosten: 70,- € pro Person, maximal 20 Teilnehmer.
Für die Absolventen vom Jagdkurs Segeberg 35,-€ pro Person
Anmeldungen bis spätestens 06.08.2018 bitte unter: www.jagdkurs-segeberg.de – Sommerseminare 2018
Die Anmeldung wird nach Einzahlung der Teilnahmegebühr gültig. Das gemeinsame Mittagessen und der Eintritt im Erlebniswald ist mit der Teilnehmergebühr bezahlt, Getränke werden vor Ort abgerechnet).
Dem Wetter angepasste Kleidung und ein Fernglas bitte mitbringen. Vielleicht ist ein Sitzstock für den Nachmittag sinnvoll.
Wir freuen uns auf Sie.
das Ausbilderteam vom Jagdkurs Segeberg
Bericht:
Schwarzwild ansprechen leicht gemacht
Vierzehn Jägerinnen und Jäger, ein Referent, eine jagdliche Gastgeberin sowie rund einhundert Schwarzkittel begleiteten uns durch diesen spätsommerlichen Sonntag. Das erforderliche frühmorgendliche Aufstehen fiel nicht schwer, dafür sorgt seit einigen Jahren, auch sonntags, unser Filius. Gegen acht Uhr begann der Jagdtag mit der Anfahrt zur Jagdschule nach Rickling-Schönmoor. Dort wurden wir von unserer Gastgeberin Monika Schroedter und dem Referenten Marcel Zickermann herzlich empfangen.
Kurz nach neun Uhr starteten wir, gestärkt durch einen kräftigen Kaffee, voll durch. Reichlich Bilder aus Wald und Flur, die meisten vom Referenten selbst, schärften unsere Sinne für die bevorstehenden Ansitze. Weibliche Stücke, männliche Stücke, jung und alt, spitz von vorn, von hinten, bei Schnee, nah und fern, nahezu jede jagdliche Situation mit den schlauen Schwarzkitteln wurde uns von Marcel präsentiert. Im ersten Durchgang, etwas mehr als eine Stunde lang, zeigte er die wesentlichsten Unterschiede auf. Da gab es doch einige Aha-Erlebnisse im Rund. Anschließend musste eine Pause her, Sonne tanken, Sauerstoff aufnehmen, Erfahrungsaustausch. Dann wurde es praktischer für uns. Wieder Bilder. Aber nun hieß es: ihr seid dran, bitte ansprechen! Das ging in der Gemeinschaft schon recht gut. Anschließend, es war circa zwölf Uhr, stärkten wir uns bei belegten Brötchen und reichlich Smalltalk.
Nun folgte Praxis pur. Ein Besuch im Erlebniswald Trappenkamp stand an. Wir wählten den VIP-Eingang, das hatte man so vorbereitet. Als Erstes waren wir bei Rotte eins zu Gast, im kleinen Gatter. Dort waren die ersten Ansprecherfolge sicht- und hörbar. Zwischendurch fragte ich mich, was wohl die anderen Besucher denken bei unserer Fachsimpelei.
Dann ging es ins große Sauengatter. Der ein oder andere städtische Zivilist schaute etwas irritiert ob der plötzlichen Anwesenheit gut getarnter und mit jagdlichen Sitzmöbeln ausgestatteter Mitbeobachter, die zudem exklusiv den interessanten Erläuterungen Marcel’s lauschten. Das zog sie an, manche Familien hörten aufmerksam zu. Ein ganz besonderes Exemplar aus dem etwa neunzig Sauen zählenden Schwarzwildbestand in Trappenkamp war die sogenannte Oma. Diese, so erfuhren wir, ist mittlerweile 18 Jahre alt und im Umgang mit Marcel und seinem Futtereimer sehr vertraut. Sie machte ihm unmissverständlich klar, das seine fachlichen Ausführungen für sie nicht von Interesse waren, sondern eher Mais und Äpfel, die Inhalte des Eimers. Durch ihre ständige Anwesenheit konnten wir die typisch Merkmale der Bachen aus nächster Nähe in Augenschein nehmen. Als anschließend der Futtertraktor die Lichtung befuhr und seine Mulde entleert wurde, waren die Schwarzkittel nicht mehr zu halten. Aus allen Ecken strömten sie heran, auch die älteren Keiler machten uns nun ihre Aufwartung. Durch die zahlreich angetretenen Generationen auf dem fünfzig Meter langen „Futterweg“ konnten wir über eine Stunde lang bestens ansprechen.
Gegen fünfzehn Uhr kamen wir zum Ende dieses wunderbaren und sehr lehrreichen Seminars. Wir verabschiedeten uns mit großem Dank, der ein oder andere nahm noch eine Grillwurst auf. Alle fuhren anschließend, gut präpariert für den nächsten Sauenansitz, nach Hause.
Jörn Schmolke